Ich erinnere mich als meine erste Beziehung endete. Nun, ich möchte dieses
Erlebnis mit Ihnen
teilen. Alles begann, als ich ihr sagte, dass ihr Kleid
nicht schön sei, während ich eine Banane aß.
Ich spürte wie etwas zerbrach. Ich analysierte das Geräusch. Die FFT ergab eine Dämpfung der Zerbrechung, die nur von Gewebe, eingebettet in einem Knochengitter stammen kann. Ist dieses Geräusch ein Lungenbruch?
Doch halt, nein. Was ist dieses Spektralband in der FFT, bei einer Frequenz von etwa 0.185*10^-3 Herz? Unbedeutend und klein, dennoch scheint das Objekt unmittelbar vor dem Zerbrechen noch Laute von sich gegeben zu haben. Wie eine Pumpe, mit 90 Impulsen pro Minute an der Zahl. Was mag dies bedeuten, grübelte ich. Gedankenversunken zählte ich die Späne der Raufasertapete an der Decke. Hat sie einen Schlauch in der Speiseröhre, der ihr Flüssigkeit in ihren Hals pumpt?

Nun verstand ich. Die Vermutung die ich bisher nicht hatte - "DAS HERZ ZERBRACH" - war nicht vollkommen zutreffend, denn das Pumpen das ich vernahm kam zwar von einem Herz, jedoch nicht von ihrem. Auf den Aufnahmen erkannte ich wie ein zweieinhalb Meter großer Waschbär ihr Rückgrat mit einem Hieb zerbrach und sie tot auf dem Boden zurückließ. "Das Waschbärenherz war also das pumpende Geräusch", murmelte ich bekennend, und widmete mich wieder meiner inzwischen schon fast braunen Banane. "Braune Banane", dachte ich und lachte kurz.
Ein Artikel von Kolja Seifert
Lesen Sie auch:
Unfallerlebnisse eines Autisten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen