Verkehrsminister stellt neue Verkehrssünderdatei vor

Bis zum Jahresende will das Bundesverkehrsministerium eine Verkehrssünderdatei einrichten, auf der Privatpersonen auffällige oder aggressive Fahrer melden können. Bisher war dies nur in inoffiziellen Foren bei ADAC möglich. Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, betont jedoch, dass diese Plattform keine Grundlage für Selbstjustiz werden soll. 


"Natürlich sind aggressives Fahrverhalten einer der Hauptgründe für Unfälle auf deutschen Straßen", so Dobrindt, "doch auch Mittelspurschleicher, oder Blinkervergesser sind ein Ärgernis."
Auf der freien Plattform können Nutzer künftig bis zu fünf Autos pro Woche melden, sie müssen nur das Kennzeichen des Fahrzeugs und, falls vorhanden, Uhrzeit und Ort des Vorfalls eingeben. Darüber hinaus können die Benutzer noch das Vergehen angeben. Eine Möglichkeit, eigene Nachrichten der Beschwerde beizulegen sei hingegen nicht vorgesehen, aus Gründern der Netiquette.
Auch Falschparker können
gemeldet werden.


Die Meldungen sollen dann von einem Algorithmus halbjährlich ausgewertet werden um aus den Daten Statistiken zu erstellen.
Dadurch sollen folgende Schwerpunkte ermittelt werden:

  1. Vergehen nach Ort
  2. Vergehen nach Kennzeichen
  3. Vergehen nach Uhrzeit
Auffällige Fahrer werden dann automatisch vom System benachrichtigt und auf ihr Verhalten hingewiesen. Beim mehrmaligen Vergehen sollen die Personen dann zunächst an einer MPU teilnehmen, weitere Sanktionen seien aber durchaus denkbar.

In seinem Amt als Minister für digitale Infrastruktur betonte Dobrindt darüber hinaus, dass die Manipulationsfreiheit der Plattform oberste Priorität hat und Falschaussagen von Nutzern ähnlich hart bestraft werden sollen wie vor Gericht.
Um die Auswerteverfahren zu testen bittet das Ministerium derweil bereits um erste Meldungen, welche unter anderem per Email an die örtlichen Rathäuser abgegeben werden dürfen.





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