Bauchnabelfussel - Soziales Kernelement und Sammelobjekt

Eine Bauchnabelfussel ist eine Fussel im Bauchnabel und das ist gut. Wie es sich bildet ist vielen Menschen egal, auch woraus es besteht. In der Regel enthält eine Fussel kaum Edelmetalle und ist keine geschmackliche Sensation (trotz des hohen Nährwerts). Viele Menschen finden abends oder auch morgens einen kleinen Fussel in der Vertiefung ihres Bauchnabels. Der Zeitpunkt des Fundes ist größtenteils davon abhängig wann man sucht.


Der Grund dafür war lange Jahre unklar, bis im Jahr 2001 Karl Kruszelnicki von der Universität Sydney (das ist in Australien) eine systematische Untersuchung durchgeführt hat, um die Eigenschaften der Bauchnabelfussel zu bestimmen.
Seine wichtigsten Erkenntnisse waren: 
  • Bauchnabelfussel bestehen vor allem aus losen Fasern der Kleidung, vermischt mit abgestorbenen und zerfetzten Hautzellen und ausgefallenen Körperhaaren, selten auch Edelmetalle.
  • An Personen und Gegenstände ohne Bauchnabel sind Bauchnabelfussen selten zu finden.
  • Entgegen den Erwartungen bewegen sich Bauchnabelfussel auch aufwärts aus der Unterwäsche und weniger abwärts aus Hemden und Oberteilen. Die Bewegung resultiert aus der reibenden Zugkraft des Körperhaares auf der Unterwäsche, die lose Fasern in den Nabel zieht. Für Personen die ihre Unterwüsche auf dem Kopf oder über der Kleidung tragen gilt das nicht. Eine krokante Theorie dafür ist, dass Fusselphysik nur bei korrekter Anwendung der Randbedingungen funktioniert.
  • Frauen haben weniger Bauchnabelfussel, weil sie dünnere und kürzere Körperhaare haben, was in der Fachwelt als Ursache aller feministischen Bewegungen gilt. 
  • Eine Vergrößerung der Bauchnabelzone, z.B. durch einen Bierbauch kann die Fusselproduktion jedoch erhöhen. Silikonimplantate können ähnliche Ergebnisse bewirken. 
  • Von Frauenbäuchen produzierte Fussel gelten in der Männerwelt als Rarität und wirken attraktiv.
  • Viele freuen sich über einen Fund und oft vermissen diese Menschen dann die Kommunikation und den Vergleich des Fussels mit anderen. 
  • Fussel von Tigern und Walen gelten in Asien als wertvolles Geschenk.
  • Ältere Männer haben mehr Fussel, weil sie stärkere, bessere und zahlreichere Haare am Körper besitzen, sowie mehr Bauchnabelfalten.
  • Die charakteristische blaugraue Farbe der Bauchnabelfussel ist der Durchschnitt der Farben der Fasern in der Kleidung. Modeexperten können mit aus deinem Fussel bestimmen, wie stark der modische Geschmack einer Person Up-To-Date ist. Fussel im Wäschetrockner haben übrigens die gleiche Farbe.
  • Handelsübliche Bauchnäbel produzieren pro Tag ca. 2,15 mg Fussel. Industriebauchnäbel kommen bis auf 2,9 mg. Im Labor wurde ein übertakteter Bauchnabel erfolgreich getestet der über mehrere Tage 4,19 mg täglich produzierte.
  • Bauchfreie Kleidung ist ein internationales Erkennungszeichen für Nabelfusselsammler (Auch in Schwimmbädern und Saunen). 
  • Von Geburt an hat jeder Mensch die Veranlagung zum Bauchnabelsammeln, über einen speziellen Schlauch nehmen Babys neben Nährstoffen auch erste Fusselkomponenten für einen Sammelbeginn direkt nach der Geburt auf.
 2002 wurde Kruszelnicki für seine interdisziplinäre Forschung mit dem Ig-Nobelpreis ausgezeichnet. Was ihn wohl sehr gefreut hat.

Graham Barker aus Perth (das ist auch in Australien! Zufall?), ist laut Guinness-Buch der Rekorde der Rekordhalter für das Sammeln von Bauchnabelfusseln. Er hat seit mehr als 20 Jahren beinahe jeden Tag seit dem 17. Januar 1984 seinen Bauchnabelfussel gesammelt. Er findet täglich etwa 3,03 mg. Im Gegensatz zu den Untersuchungen von Kruszelnicki sind seine Fusseln angeblich von rötlicher Farbe, obwohl er kaum rote Kleidung trägt, was ein Hinweis auf exzessives Fusseln ist.

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