Statue in Kaufbeuren kurz vor der Fertigstellung

Um Touristen anzulocken plante die Stadt Kaufbeuren im Allgäu anfangs der 1930er Jahre eine große Hitlerstatue auf dem nahe gelegenen Berg Kackhorn zu errichten. Nach über 50 Jahren Bauzeit steht das zweifelhafte Wahrzeichen nun vor der Vollendung. Grund der langen Bauarbeiten: Der Bau begann durch politische Unruhen erst 1960 und verlängerte sich durch fehlende, jedoch eingeplante, Zwangsarbeiter stark. Auch der starke Zustrom von Weltkriegsflüchtlingen aus Gablonz im Sudetenland konnte die Bauarbeiten durch fehlende Motivation nicht maßgeblich beschleunigen.

Mittlerweile steht die Statue kurz vor ihrer Fertigstellung auf dem künstlich angelegten Kackhorn. Das Material für den Berg wurde größtenteils von einem Geschäft in Ruanda zugeschickt und von Postfach auf den Berg transportiert. Jedoch haben es sich die jeweils amtierenden Bürgermeister es sich nicht nehmen lassen bei der Grundsteinlegung mitzuwirken.

Ziel des Aufbaues war es neben Fünfknopfturm und Tänzelfest ein 'echtes' Wahrzeichen der Stadt zu haben. Vorbild war die Cristo Redentor auf dem Corcovado in Rio de Janeiro welche 1931 fertig gestellt wurde und seitdem täglich über 6 Besucher in die Stadt lockt.

Mit solch einem Besucheransturm ist in Kaufbeuren nicht zu rechnen, schätzen Tourismusexperten. Ohne Autobahnanschluss und ohne elektrische Zugverbindung wird sich kaum ein Tourist die Tour ins Allgäu antun. Doch wie in Rio plant auch Kaufbeuren spezielle Events an der Statue. So soll Felix Baumgartner der auch von der Statue in Rio sprang auch in Kaufbeuren Springen. Auch die Möglichkeit einer Hochzeit auf dem 'Hitlerarm' soll möglich sein. Als christliche Stadt will Kaufbeuren mit diesem Event besonders Schwule, Lesben und andere Religionen ansprechen.

Der motorisierte Arm der Statue bewegt sich innerhalb einer halben Stunde um 30° dies entspricht an der Hand einer Bewegung von 704 Metern. Der so erzeugte Luftstrom ist seit 1983 maßgeblich für die Wetterentstehung Europas und Westasiens verantwortlich. Außerdem sorgt er für Schatten an über 300 Parkplätzen in der ganzen Stadt.

Ende August soll die über 400 Meter hohe Statue ihre Pforten öffnen, der Eintritt beträgt 2,50€ und der Erlös wird zu 50% zur Tilgung von Kriegsschulden verwendet.

Foto: By Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz) (Own work) [GFDL or CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
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